
Unsere Erfahrung und ausgezeichnete Kenntnisse alter Möbelstücke und Kunstobjekten, sowie auch des Kunstmarktes, ermöglicht uns Kunden und Freunden praktische Ratschläge beim Erwerben zu geben
ERSTER RATSCHLAG
Jeden Tag bemerken wir unglücklicherweise dass Kunst- und Antiquitätenmärkte sehr wettbewerbungsfähig sind. Gemeinheiten und Schläge sind augenblicklich noch erlaubt und werden gnadenlos praktiziert.
Ganz abgesehen von Fälschern die Neues in Altes verwandeln, besteht das Risiko betrügt zu werden in den Subtilitäten der schriftlichen Beschreibungen und in der gewollten oder ungewollten Verworrenheit des Verkäufers. Es kommt oft vor dass der Käufer durch ständige Änderungen von Begriffen und Namen betrügt wird.
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Antiquitäten
Werden nur international als Antiquitäten angesehen, Gegenstände älter als hundert Jahre. Vorherige Gegenstände fallen unter den Begriff Trödel. Der Trödel unterscheidet sich auch noch vom Flohmarkt.
Schön angefertigte und gut erhaltene Objekte, die mehrere Epochen konserviert wurden, sind durchaus besser erhalten als andere. Die Zeit trägt am Seltenheitsfaktor bei.
Die im 20 Jahrhundert angefertigte Objekte bis in den 30iger Jahren hinreichend können als zukünftige gesuchte Gegenstände angesehen werden, die aber erst nur um 2030 als Antiquitäten anerkannt werden.
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Epochenkunstgegenstand
Dieser Begriff bezeichnet Gegenstände die während der Herrschaft oder während der Lebensdauer einer Persönlichkeit hergestellt wurde und dessen Namen allgemein einem Stil zu geschrieben wird.
Mit dem Begriff "Kommode Stil- Ludwig XVI", bezeichnet man eine Kommode die zwischen 1760 und 1800 hergestellt wurde.
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Stilobjekt
Der Begriff bezeichnet alte, originale und wahre Kunstgegenstände, die aber etwas später hergestellt wurden. Dieses Detail sollte unbedingt in der Beschreibung präzisiert werden.
Eine "Kommode Stil Ludwig XVI" hergestellt um 1870 ist wohl eine Antiquität, Stil Ludwig XVI aber aus der Zeit Napoléon III.
Eine "Kommode Stil Ludwig XVI" hergestellt um 1930 ist möglicherweise ein Trödelstück aus dem 20 Jahrhundert aber keine Antiquität.
Der Wert eines Stilobjektes ist nicht vergleichbar mit dem eines Epochenkunstgegenstand.
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Beschreibungen
Das Risiko betrügt zu werden befindet sich auch in den Feinheiten der Beschreibungen.
Es gibt einen großen Wertunterschied zwischen "signiert/gestempelt" und " trägt eine Unterschrift oder einen Stempel". Ebenfalls gibt es einen grossen Unterschied zwischen den begriffen "zugeschrieben", "in der Umgebung von ", "Werkstatt von" oder " nach dem Geschmack von".
In der Praxis werden immer mehr Rechtsstreite vor Gericht getragen. Grund dazu ist die Ungenauigkeit und der Mangel an Präzisionen in den Beschreibungen zur Zeit der Transaktionen. Es kommt immer öfter zu Rechtsstreiten dessen Begleichung "out of court" gütlich geregelt wird. Hier zwei kürzlich erlebte Beispiele.
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Fall N°1
April 2005, öffentlicher Verkauf " Erbe von Frau X und andere"
Katalogbeschreibung : Nachttisch mit bewegter Form, Furnier aus Rosenholz, eingerahmt mit Amarante und Buchsbaumholzstreifen. Die Tischplatte ist mit einem Blumenstrauß aus Sycomorholz und grüntonigem Holz in Intarsienarbeit beschmückt.
Drei Schubladen können heraus gezogen werden, sowie auch eine Ausziehplatte die als Schreibpult benutzt werden kann. Gekrümmte Beine. Gestempelt F. Reizell.
Epoche Ludwig XV. (einige Unfälle, Fehlstellen und Restaurierungen).
Schätzung : 2.500 / 3.500 Euros
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Kommentar: : Dieses Möbelstück gefiel einer unserer Kunden. Bei näherer Betrachtung zur Zeit der öffentlichen Ausstellung, haben wir festgestellt dass die Tischplatte ursprünglich nicht vorhanden war ( zugefügter Teil) und, dass neulich ein Teil der rechten Seite neu furniert wurde. Zwei wichtige Informationen die nicht in der Beschreibung enthalten waren.
Der befragte Experte vereinbarte sich mit unserer Meinung und unser Kunde konnte das gewünschte Möbelstück zu einem passenden Preis erwerben.
Fall N°2
Februar 2004, öffentlicher Verkauf, "Sammlung aus dem Schloss von V... und verschiedene Kunstfreunde"
Katalogbeschreibung :
Spiegel mit giebelförmiger Umrahmung, stückverziertem Naturholz und mit gestempelten Kupferteilen verfeinertes Furnierholz ( Blumedekor: Stiel und Federbusch, Figuren zwischen Zweigen, Helmdecke und Füllhorn)
18 Jahrhundert - Schätzung : 7.000 / 8.000 Euros
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Kommentar : Dieser Kunstgegenstand gefiel einer unserer Kunden und wurde ihm zugesprochen. Als das Objekt in unsere Werkstatt eingeliefert wurde, haben wir festgestellt:
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Der Giebel stammt nicht aus der gleichen Epoche und ist nicht stilähnlich mit der Umrahmung des Spiegels. Bemerkbar ist vor allem dass die gestempelte Kupferteile später angefertigt wurden.
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Ein Giebel aus scheibenförmigen Furnierholzteilen kann nicht als Herstellung des 18 Jahrhundert angesehen werden.
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Die gestempelte Motive der Umrahmung weisen Fehlstellen auf. Die Profilleisten zeigen sehr deutlich Spuren der Nägel die zur Befestigung der Kupferteile gedient haben.
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Unser Kunde konnte geltend machen dass der Kunstgegenstand entsprechend seiner grundlegenden Qualitäten, wie sie im Katalog beschrieben waren, an Qualität mangelte. Es gab also ein Irrtum was den Gehalt anbelangt. Nach einer widersprüchlichen Expertenuntersuchung, konnte der Kunde zurückgezahlt werden ( die Transportkosten ausgenommen).
Höhepunkt dieses Falles ist dass wir in Dezember 2004 informiert wurden dass ein anderer Verkaufskatalog den Kunstgagenstand mit ähnlicher Beschreibung enthält . Aber dieses Mal wurde es der Epoche Ludwig XIV zu geschrieben und seine Schätzung liegt zwischen 5000 und 6000 Euros...!
Andere Fälle::
Unnötig zu sagen, dass keine Hoffnung auf eine Lösung besteht, wenn die anwesenden Beschreibungen von sogenannten Händlern oder Verkäufern überliefert wurden, die nicht mehr bestehen, unauffindbar und zahlungsunfähig geworden sind.
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ZWEITER RATSCHLAG
Wichtig ist, sich eine ernste und konkrete Meinung zu bilden was die reellen Qualitäten des gewünschten Objekt sind.
Genauso wichtig sind der Konservierungszustand und die Restaurierungsmöglichkeiten des Kunstobjektes, Kriterien die den Wert des Gegenstrandes in seiner Kategorie bestimmen.
Kleine Findigkeiten um die Qualität Ihrer eigenen oder gewünschten Möbel heraus zu finden:
1. Machen Sie fünf Schritte nach hinten
Beobachten sie die Proportionen des Möbelstückes: Gibt es auffallende Dinge? Missverhältnis der Beine, der Bronzen, des Marmor...
2. Bei den Möbel
a. Sein Marmor
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Hinten rau |
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Angebrochen, gerissen oder wieder zusammen geklebt |
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Folgen Sie der Profilleiste des Möbels 1 oder 2 cm < nach |
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Stückverzierungen (außer für den Empire-Stil) |
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b. Seine Bronzen und/oder sein Messing (Griffe, Schlosseingang, Fußbeschläge, Fragmente,...)
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Passen sich ausgezeichnet dem Möbelstück an |
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Passen gut zu der Möbelausstattung und den Stückverzierungen.
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c. Vertäfelungen
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Wurmlöcher |
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Musterrisse in der Faser ( Furniere oder Massivholz ) |
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Transparenz der Endbearbeitung (sichtbare Masche des Holzes) |
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3. Das Möbelstück öffnen oder öffnen lassen
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Die Schlösser müssen den Kerben angepasst sein |
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Es müssen keine ältere Grifflöcher vorhanden sein |
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Überprüfen Sie Schwalbenschwänze |
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Überprüfen Sie ob Wurmlöcher vorhanden sind |
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Überprüfen Sie das Polstermaterial ( Federn, Schaumstoff, Fäden)
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Was die Versteigerung betrifft:
Man soll nicht vergessen dass in den VerkaufsBedingungen ein Kapitel den Versicherungen gewidmet ist. Diese Garantien sehen vor dass keine Beschwerde gemacht werden können nach dem Versteigerungsabschluss. Ausstellungen vor dem Verkauf ermöglichen den Käufern die Gegenstände von näher zu betrachten.
Sich bei Ausstellungen eine eigene Meinung über das ausgestellte Kunstobjekt oder Möbelstück zu bilden, wird erforderlich . Diese findet meistens am Vortag statt.
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DRITTER VORSCHLAG: Goldene Regel
Falls Sie nach der Untersuchung noch immer an dem Kunstobjekt interessiert sind, zögern sie nicht vom Verkäufer und Experte ein komplettes und genaues (Zeugnis) ausrichten zu lassen.
Falls es Ihnen nicht möglich ist diese gründliche Untersuchung durch zu führen, falls der Verkäufer zögert Ihnen ein Zeugnis auszuliefern., falls ein Zweifel besteht was den "Wert" der unterschrift anbelangt,...
steht es ihnen zu, eine Entscheidung zwischen Ihrem Wunsch und dem finanziellen Risiko zu treffen.
Es ist durchaus möglich dass sie später ein ähnliches Objekt bei einem Professionellen der ihnen alle gewünschte Garantien versichert, auf dem Kunstmarkt finden.
© L'Atelier Anne-Marie FRERE s.a. 2009 |